11. November 2012

„Skyfall“ (2012, Sam Mendes)

Derzeit kann man sich James Bond ja nicht entziehen, und da ich ohnedies ein Fan der Reihe bin (Wer eigentlich nicht?), zog es mich letzte Woche zu „Skyfall“ ins Kino. Ungefähr nach der Hälfte des Films dachte ich mir „Okay, das ist wohl der schwächste der drei Craig-Bondfilme“ – und das will nach „Ein Quantum Trost“ etwas heißen! Gottseidank wurde ich in der zweiten Hälfte eines besseren belehrt. Die häufig zu lesende Etikettierung als bester Bond seit langem kann ich allerdings nicht nachvollziehen.

James Bond (Daniel Craig), Olympia-erprobter Agent Ihrer Majestät, wird im Teaser von friendly fire getroffen und daraufhin von M (Judi Dench) als gefallen vermutet. Überraschenderweise – oder doch nicht? – ist er jedoch gar nicht tot und meldet sich auch wieder zum Dienst, als der MI6 vom ehemaligen Agenten Raoul Silva (ein nicht wirklich überzeugender Javier Bardem) angegriffen wird.

Wie bei Bondfilmen üblich, macht die prinzipiell nicht allzu komplizierte Handlung einige Schwenks, deren Sinnhaftigkeit sich nicht immer unmittelbar erschließen (Muss James Bond wirklich um jeden Preis in einem gläsernen Wolkenkratzer oder einem asiatischen Kasino verkehren?). Vor allem aber steht „Skyfall“ unter dem Eindruck des fünfzigjährigen Jubiläums; das sich in verschiedenen Facetten wiederfindende Hauptthema ist der Umgang mit Alter und Tradition. Aus Freude über die vielfältigen Anspielungen auf frühere Filme der Reihe verzeiht man ihm auch, dass es gerade erst zwei Filme her ist, dass Bonds Genese gezeigt wurde, während dieser jetzt als abgehalftertes Auslaufmodel präsentiert wird. Dieses Hauptthema, gepaart mit einigen gut gemachten Actionsequenzen (unter anderem mit dem wunderbaren Albert Finney), ist es auch, was den Film letztendlich rettet – ja, ihn sogar noch sehenswert macht. Dies ist wohl nicht zuletzt Regisseur Sam Mendes zu verdanken, der – vielleicht mehr als jene anderer Filme der Reihe – für ein gewisses Maß an Qualität steht.

Ben Whishaw als neuer Q und vor allem Ralph Fiennes als Geheimdienstkoordinator Gareth Mallory (dessen Rolle sich mir anfangs noch nicht erschloss, dann aber vielleicht früher als vorgesehen klar war) machen jedenfalls auch Lust auf noch kommende Bonds. Daniel Craig hat zumindest schon für zwei weitere Einsätze unterschrieben.

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