14. Februar 2013

„Bernie“ (2011, Richard Linklater)

Wieder einmal einer dieser Filme, die in Österreich aus unerklärlichen Gründen keinen regulären Kinostart erleben durften und auf eine Präsentation im Österreichischen Filmmuseum angewiesen sind: „Bernie“ erzählt die Geschichte von Bernie Tiede (Jack Black), einem engagierten Mitarbeiter eines Bestattungsunternehmens, der sich fürsorglich und ohne Hintergedanken um die Witwen kümmert, die ihm tagtäglich begegnen. Doch sein Leben ändert sich dramatisch, als er beginnt, sich der reichen Egoistin Marjorie Nugent (Shirley MacLaine) zu widmen.

Linklater spielt ein Spiel mit dem Zuschauer. Zwischen die einzelnen Szenen des Spielfilms, der auf einer wahren Begebenheit beruht, sind Talking Heads von Bewohnern der texanischen Kleinstadt geschnitten, die der Kamera ihre Sicht der Geschehnisse erzählen. Die Illusion eines Doku-Dramas ist dabei so perfekt, dass man sich bis zuletzt fragt, ob man nicht vielleicht doch nicht nur Schauspieler zu sehen bekommen hat (SPOILER: Die Zweifel sind berechtigt, es sind auch einige echte Zeugen darunter). Gesagt werden muss, dass Jack Black eine unglaublich gute Vorstellung an den Tag legt, die ich ihm bislang nicht zugetraut hätte. Und auch Matthew McConaughey (als Provinzstaatsanwalt) ist inzwischen durchaus ernst zu nehmen!

„Bernie“ ist eine tiefschwarze Komödie mit viel Witz und Intelligenz. Das kein Platz für solche Filme am heimischen Kinomarkt ist, ist beschämend. Wenn Sie dennoch die Gelegenheit haben sollten, ihn zu sehen, sollten Sie sie ergreifen.

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