27. Juni 2013

„To the Wonder“ (2012, Terrence Malick)

Terrence Malick, ehemaliger Professor für Philosophie, hat sich in letzter Zeit ja zu einem wahren Vielarbeiter gewandelt (für seine Verhältnisse): Er hat in den letzten 40 Jahren lediglich sechs Filme gedreht, davon jedoch drei in den letzten sieben Jahren. Nun ist mit „To the Wonder“ die Nummer Sechs auch bei uns im Kino zu sehen gewesen.

Terrence Malick liebt man oder hasst man. Ich gehöre zu ersterer Gruppe, doch muss ich zugegeben, dass es mir „To the Wonder“ nicht immer ganz einfach mit dieser Entscheidung gemacht hat. Eine Inhaltsangabe zu geben kann man sich sparen, da sich der Regisseur vor allem in der ersten Hälfte des Films immer mehr von einer regulären Handlung entfernt. So besteht die Aufgabe von Schauspielern Ben Affleck, Olga Kurylenko, Rachel McAdams und Javier Bardem weniger im Reden (bis auf die obligatorischen Voice-over) als vielmehr im Schauen. Dabei darf natürlich auch das Malick-Klischee schlechthin, der schweigende Gang durch eine Wiese oder ein Feld, keinesfalls fehlen.

Wenn der Film jedoch auch manche augenfällige Schwäche haben mag, so ist ein Verriss nicht angebracht. Auf Terrence Malick muss man sich einlassen. Wenn man dies tut, dann taucht man ein in eine Bilderflut, die wie schon bei „The New World“ und „The Tree of Life“ von Kameramann Emmanuel Lubezki in wunderbarer Schönheit gestaltet wurde. Worum es bei „To the Wonder“ nun geht? Es ist ein Film über das Geschenk von Beziehungen – sei es zu einem Menschen, sei es zu Gott – und deren Zerbrechlichkeit.

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