25. Februar 2014

„12 Years a Slave“ (2013, Steve McQueen)

Die letzten eineinhalb Jahre haben uns mit „Django Unchained“, „Lincoln“ und nun „12 Years a Slave“ drei hochkarätige Filme mit ganz unterschiedlichen Herangehensweisen an das Thema „Sklaverei in den Vereinigten Staaten“ beschert – mit ein Zeichen dafür, dass es hier wohl noch viel Aufholbedarf gibt. Noch nie ist die Sklaverei jedoch (so auch die Meinung von Fachleuten) so akkurat dargestellt worden wie in Steve McQueens aktuellem Film.

„12 Years a Slave“ ist die Verfilmung der aus dem Jahr 1853 stammenden Memoiren des freien Schwarzen Solomon Northup (im Film gespielt von Chiwetel Ejiofor), der in New York lebend entführt und in die Sklaverei nach Louisiana verkauft wird. Dort gerät er zunächst an den freundlichen Plantagenbesitzer William Ford (Benedict Cumberbatch), dann jedoch an den brutalen Sklavenschinder Edwin Epps (Michael Fassbender). Ebenfalls Teil dieser hochkarätigen und auf hohem Niveau agierenden Besetzung: Paul Giamatti, Paul Dano, Brad Pitt und die kenianische Newcomerin Lupita Nyong’o, die für ihre Darstellung ebenso wie Ejiofor für den Oscar nominiert worden ist.

Steve McQueens Filme zeichnet der Verzicht auf einen falschen Pathos aus, der dem Zuseher einen kalten Schauer über den Rücken laufen lässt. Die wunderbare Musik Hans Zimmers, die an dessen Arbeiten für „Der schmale Grat“ angelehnt ist, wird kontrastiert mit der schonungslosen Härte der Bilder. Die vollkommen ausweglose und sich stets verschlimmernde Situation Northups lässt auch den Zuseher immer mehr verzweifeln. Am Ende kann er gar nicht anders, als bedächtig im Kinosaal zu verharren.

Dass es für diesen so wichtigen und bewegenden Beitrag zur Aufarbeitung des Themas mit McQueen einen zwar schwarzen, aber nicht US-amerikanischen sondern britischen Regisseur gebraucht hat, ist eine Randbemerkung, die doch zu denken gibt.

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