Die letzten
eineinhalb Jahre haben uns mit „Django Unchained“, „Lincoln“ und nun „12 Years
a Slave“ drei hochkarätige Filme mit ganz unterschiedlichen Herangehensweisen
an das Thema „Sklaverei in den Vereinigten Staaten“ beschert – mit ein Zeichen
dafür, dass es hier wohl noch viel Aufholbedarf gibt. Noch nie ist die
Sklaverei jedoch (so auch die Meinung von Fachleuten) so akkurat dargestellt
worden wie in Steve McQueens aktuellem Film.
„12 Years a Slave“
ist die Verfilmung der aus dem Jahr 1853 stammenden Memoiren des freien Schwarzen
Solomon Northup (im Film gespielt von Chiwetel Ejiofor), der in New York lebend
entführt und in die Sklaverei nach Louisiana verkauft wird. Dort gerät er
zunächst an den freundlichen Plantagenbesitzer William Ford (Benedict
Cumberbatch), dann jedoch an den brutalen Sklavenschinder Edwin Epps (Michael
Fassbender). Ebenfalls Teil dieser hochkarätigen und auf hohem Niveau
agierenden Besetzung: Paul Giamatti, Paul Dano, Brad Pitt und die kenianische
Newcomerin Lupita Nyong’o, die für ihre Darstellung ebenso wie Ejiofor für den
Oscar nominiert worden ist.
Steve McQueens Filme
zeichnet der Verzicht auf einen falschen Pathos aus, der dem Zuseher einen
kalten Schauer über den Rücken laufen lässt. Die wunderbare Musik Hans Zimmers,
die an dessen Arbeiten für „Der schmale Grat“ angelehnt ist, wird kontrastiert
mit der schonungslosen Härte der Bilder. Die vollkommen ausweglose und sich
stets verschlimmernde Situation Northups lässt auch den Zuseher immer mehr
verzweifeln. Am Ende kann er gar nicht anders, als bedächtig im Kinosaal zu
verharren.
Dass es für diesen
so wichtigen und bewegenden Beitrag zur Aufarbeitung des Themas mit McQueen
einen zwar schwarzen, aber nicht US-amerikanischen sondern britischen Regisseur
gebraucht hat, ist eine Randbemerkung, die doch zu denken gibt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen