Der gealterte
Schauspieler Riggan Thomson (Michael Keaton), der in jüngeren Jahren durch die
Darstellung des Superhelden Birdman Berühmtheit erlangte, versucht ein seriöses
Comeback am New Yorker Broadway. Wenige Tage vor der Premiere muss er jedoch mit
seinen ihn nicht ernst nehmenden Schauspielkollegen (Edward Norton, Naomi Watts,
Andrea Riseborough), seiner auf Entzug befindlichen Tochter-Assistentin (Emma
Stone), seinem ständig aufs Geld schauenden Produzenten (Zach Galifianakis) und
einer ihn verachtenden Theaterkritikerin (Lindsay Duncan) zurechtkommen,
während ihn immer stärkere Selbstzweifel plagen.
„Birdman“, der
neue Geniestreich von Alejandro González Iñárritu („Amores Perros“, „Babel“, „Biutiful“)
ist ein Film über das Theater, über Hollywood, über das Älterwerden, über das
Scheitern, über die Medienwirklichkeit, in der wir leben. Wie viele andere Spielfilme,
in denen Theaterproduktionen eine Rolle spielen – völlig subjektiv wären hier
beispielsweise Peter Bogdanovichs „Noises Off!“, Richard Linklaters „Ich und
Orson Welles“ oder „Cäsar muss sterben“ von Paolo und Vittorio Taviani zu
nennen – erleben wir Proben und Aufführungen der immer gleichen Szenen aus
verschiedenen Blickwinkeln, bis wir als Zuschauer fast schon mitsprechen können.
Doch „Birdman“ ist keineswegs konventionell. Klischees werden hier ganz bewusst
überzogen, während das Hauptaugenmerk auf den inneren Monologen (oder
Dialogen?) des Protagonisten liegt, der, getrieben von dem unglaublichen
Drum-Score von Antonio Sánchez, einer offensichtlichen Explosion entgegenläuft.
Keaton, dessen Charakter
einige Parallelen zu seiner realen Person aufweist, spielt hier auf unglaublich
verletzliche Art und Weise die Rolle seines Lebens, unterstützt von dem wie
immer grandiosen Norton (als selbstverliebter und prätentiöser
Theaterschauspieler). Kameraführung (Emmanuel Lubezki) und Schnitt liefern
manche Schmankerl und Regisseur Iñárritu beweist, dass ihm auch das
(tragi-)komische Fach liegt. Eine besondere Empfehlung!
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