8. Februar 2015

„Das finstere Tal“ (2013, Andreas Prochaska)

Regulär lief „Das finstere Tal“ letztes Frühjahr im Kino, eben ist der Film mit dem Österreichischen Filmpreis unter anderem als Bester Film ausgezeichnet worden. Dies hat dazu geführt, dass ich ihn nun doch noch auf der Kinoleinwand sehen konnte.

Mitte des 19. Jahrhunderts erreicht ein mysteriöser Amerikaner (Sam Riley) ein von der Umwelt weitestgehend abgeschlossenes Tiroler Bergdorf, das von einem Großbauern und seinen Söhnen (u.a. Tobias Moretti) kontrolliert und terrorisiert wird. Als der Winter einbricht, beginnen sich nach und nach scheinbare Unfälle zu ereignen.

„Das finstere Tal“ ist von vielen Seiten als Genremix aus Western und Heimatfilm bezeichnet worden, wobei meiner Meinung nach dabei ein wenig übersehen wird, dass der Western bereits per se der amerikanische Heimatfilm ist – zumindest der Western der klassischen Periode. Wie dem auch sei – „Das finstere Tal“ nimmt seine Anleihen ohnedies vorrangig beim späteren Italowestern. Offensichtlichstes Vorbild ist ob der winterlichen Schneelandschaften Sergio Corbuccis „Leichen pflastern seinen Weg“, doch einzelne Elemente (wie beispielsweise die Taschenuhr) erinnern etwa auch an Sergio Leones „Für ein paar Dollar mehr“. In den Kreis der zahlreichen modernen, revisionistischen Western kann sich der Film von Andreas Prochaska durchaus ebenbürtig einreihen, die jüngsten Auszeichnungen sind hochverdient. „Das finstere Tal“ ist leise, spannend, verstörend und brutal – so wie ein solcher Film eben sein soll! Absolut empfehlenswert!

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