Regisseur Bennett
Miller („Capote“, „Moneyball“) bleibt auch in seinem dritten Spielfilm „Foxcatcher“
der Verfilmung wahrer Begebenheiten treu und erzählt die Geschichte der beiden Brüder
Mark und David Schultz (Channing Tatum, Mark Ruffalo), Profi-Ringer und
Olympiasieger, sowie des Millionärs John E. du Pont (Steve Carell). Letzterer
baut auf seinem Anwesen ein Trainingszentrum für Ringer auf, das professionelle
und persönliche Verhältnis zwischen Mark und seinem exzentrischen Förderer entfaltet
sich dabei zunehmend zu einem psychologischen Schlachtfeld.
Von einigen
Plotdetails erinnert mich „Foxcatcher“ ein wenig an Steven Soderberghs „Liberace“,
doch die Grundstimmung ist eine ganz andere. Millers äußerst ruhiger Film ist weit
mehr als ein konventionelles Sportdrama. Die Optik des in den 1980er-Jahren
angesiedelten Films ist trotz großer Hallen und weiter Parkanlagen eine triste,
graue und beklemmende, wozu Kameramann Greig Fraser einen ganz entscheidenden
Beitrag geleistet hat. Natürlich muss auch die Leistung aller drei
Hauptprotagonisten gewürdigt werden, wobei Carell für seine sowohl äußerliche
als auch charakterliche Verwandlung bislang wohl die meisten Lorbeeren erhalten
hat. Unterstützt wird das Trio in kleinen Nebenrollen von Vanessa Redgrave, Sienna
Miller und Anthony Michael Hall.
Das junge
Produktionsstudio Annapurna Pictures bestätigt mit „Foxcatcher“ erneut seine herausragende
Position im modernen Qualitätskino. Der Film erscheint inhaltlich für ein
österreichisches Publikum zwar wenig ansprechend (und droht meiner subjektiven Einschätzung
nach verfrüht aus dem Programm genommen zu werden), sei aber gerade deshalb
unbedingt empfohlen.
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