Ein wenig in der
Vielzahl interessanter Kinostarts im Februar und März dieses Jahres untergegangen
ist der jüngste Film von Michael Mann, der nicht nur von vielen zu den
bedeutendsten Regisseuren unserer Zeit gezählt wird, sondern auch einer meiner
absoluten Lieblingsregisseure ist. „Blackhat“ ist sein erster Film seit sechs
Jahren, und nach zwei eher schwachen Filmen war die Spannung natürlich groß,
was kommen würde.
In diesem Action-Cyberthriller
fahndet ein chinesisch-US-amerikanisches Geheimdienstteam nach einem
kriminellen Hacker, der eine Explosion in einem chinesischen Atomkraftwerk verursacht
hat. Bei der Tätersuche behilflich sein soll der inhaftierte Hacker Hathaway (Chris
Hemsworth), dem bei Erfolg die Freiheit in Aussicht gestellt wird. Die
Ermittlungen führen zunächst nach Hongkong.
Soweit ich das
bisher verfolgt habe, waren die Kritiken von „Blackhat“ nicht berauschend, was
ich aber so nicht ganz nachvollziehen kann. Michael Mann wird häufig zu Unrecht
unterstellt, er stelle Stil vor Inhalt, doch sein jüngster Film ist über weite
Strecken absolut spannend erzählt und berührt dabei nicht wenige derzeit aktuelle Themen. Natürlich spielt Stil eine große Rolle, und
so gibt es auch einige Elemente, die wir aus früheren Filmen kennen und die
inzwischen zu Manns Markenzeichen geworden sind, etwa plötzliche
Konflikteskalationen, penibel inszenierte Actionsequenzen oder nächtliche
Großstadtlichtspiele. „Blackhat“ mag dabei vielleicht nicht ganz an Manns alte
Größe von „Heat“, „Insider“ oder „Collateral“ heranreichen, doch nach „Miami
Vice“ und „Public Enemies“ ist der Film wirklich eine wahre Freude.